Podcast Concretely Interview mit Alar Jost zum Thema Beyond BIM - warum die Digitalisierung im Bauwesen weit über BIM hinausgehen muss.- Digitalization in Construction

Digitalisierung im Bauwesen richtig verstehen

mit Experten Alar Jost von BeyondBIM

🎧 Jetzt reinhören: Erfahre in der neuen Folge von Concretely, wie Digitalisierung im Bauwesen wirklich funktioniert – jenseits von klassischen BIM-Modellen.

Podcast Concretely beyondBIM - Alar Jost Interview Cover

Zusammenfassung

Beyond BIM zeigt: Echte Digitalisierung im Bauwesen erfordert offene, cloudbasierte Datenstrukturen, standardisierte Schnittstellen und eine neue Denkweise in Planung, Bau und Betrieb.

Digitalisierung im Bauwesen: Beyond BIM denken

Im Gespräch mit Alar Jost wird schnell klar: Digitalisierung im Bauwesen endet nicht bei der Modellierung in BIM. Vielmehr ist die Frage, wie Daten zwischen den verschiedenen Akteuren fließen und wie Systeme zusammenarbeiten können. Alar bringt es auf den Punkt: “Solange jedes Tool nur für sich spricht, bleibt BIM eine schöne Visualisierung, aber keine durchgängige Lösung.” Ohne offene Standards und eine gemeinsame Datensprache bleiben die Potenziale der Digitalisierung ungenutzt.

Technische Voraussetzung: Offene Datenstrukturen

Ein zentrales Thema ist die Schaffung offener, interoperabler Datenstrukturen. Alar Jost vergleicht es mit Online-Banking: Erst die Einführung von IBAN und standardisierten Schnittstellen ermöglichte eine echte breite Nutzung. Übertragen auf das Bauwesen bedeutet das: Digitalisierung im Bauwesen braucht standardisierte Formate, Schnittstellen und Protokolle – sowohl für Bestellungen, Baudokumentationen als auch für den Betrieb von Gebäuden. Eine rein proprietäre Lösung reicht nicht aus.

Cloudbasierte Datenübertragung: Mehr als ein Trend

Ein weiterer Schwerpunkt der Folge ist die cloudbasierte Datenübertragung. Hier geht es nicht nur um Speicherorte, sondern um intelligente Datenflüsse: Sensoren, Monitoring-Systeme und Planungsdaten müssen in Echtzeit zusammengeführt und nutzbar gemacht werden. Alar betont: “Es reicht nicht, am Projektende Datenpakete zu übergeben. Wir müssen in der Planungs- und Bauphase bereits digitale Zwillinge aufbauen, die später für den Betrieb weiterverwendet werden können.”

Integration in den Betrieb: Die Zukunft der Bauwerksdaten

Ein großer technischer Vorteil echter Digitalisierung im Bauwesen liegt in der Betriebsphase von Gebäuden und Infrastrukturen. Alar erklärt: “Wenn wir Wartung, Umbauten oder Umnutzung planen, brauchen wir aktuelle, konsolidierte Datenstände.” Systeme müssen so angelegt sein, dass sie über die Lebensdauer eines Bauwerks hinweg gepflegt und erweitert werden können – nicht statisch, sondern dynamisch. BIM-Modelle ohne begleitende Datenlogistik erfüllen diese Anforderungen nicht.

Ausblick: Digitalisierung im Bauwesen als Wertschöpfungskette

Die Diskussion endet mit einem klaren Blick nach vorn:
Digitalisierung im Bauwesen muss zur neuen Wertschöpfungskette werden. Planung, Bau, Betrieb und Sanierung sollten nahtlos durch integrierte Daten begleitet werden. Dafür braucht es:

  • Einheitliche Cloud-Plattformen

  • Definierte offene Standards

  • Verbindliche Schnittstellen
    Alar Jost fordert mehr Mut der Branche, alte Strukturen zu verlassen und gemeinsam an interoperablen Lösungen zu arbeiten.

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